“Stadtumbau Ost / Stadtumbau West”, seit 2011, serielle Arbeit zu Abrissen als Sanierungsmaßnahme angesichts schrumpfender Städte.

Meine fotografische Arbeit „Stadtumbau Ost / Stadtumbau West“ beschäftigt sich mit der Defunktionalisierung von Räumen als Folge gesellschaftlicher Veränderungen, wie etwa des demographischen Wandels oder des Strukturwandels.
Anfang des Jahrtausends wurde - angesichts eines Wohnungs- und Geschäftsleerstands, der ganze Stadtviertel im Osten Deutschlands an Geisterstädte erinnern ließ - das Strukturförderprogramm „Stadtumbau Ost“ von Bund und Ländern initiiert. Auf Baustellentafeln als „Sanierungsvorhaben Abriss“ angekündigt, wurden bisher hunderttausende Wohnungen und Gebäude abgerissen. Gleichzeitig wurde in Westdeutschland das Programm „Stadtumbau West“ ausgeschrieben, das allerdings deutlich weniger Aufmerksamkeit erhielt. In Westdeutschland wurde und wird punktueller, weniger großflächig und damit auch weniger einschneidend abgerissen.

Raumverändernde Maßnahmen und die ihnen zugrunde liegenden gesellschaftlichen Prozesse, wie auch die Auswirkungen solcher Maßnahmen, sind zentrale Themen meiner künstlerischen Arbeit.
Dabei beschäftige ich mich vornehmlich theoretisch wie auch praktisch mit Neu-, Re- und Dekonstruktionen urbanen Raums im Rahmen von Stadtumbaumaßnahmen, die Raumverschiebungen sowie die Funktionalisierungen und Defunktionalisierungen von Räumen besonders deutlich werden lassen.
Die Trümmerlandschaften, die im Zuge solcher Abrissmaßnahmen entstehen, visualisieren besonders massiv die Wirkungen städtebaulich überflüssig gewordenen Raums und der Maßnahmen, mit denen dieser Überflüssigkeit begegnet wird.